Randbemerkungen
Der Beginn der Bildungstätigkeiten
Eine weitere Möglichkeit der Ausgliederung wird im Catering gesucht und – nach großen Bedenken von einigen Vorstandsmitgliedern – beschlossen. Dieses Intermezzo bringt aber bei weitem nicht die erwarteten Qualitätsergebnisse.
Nach herben Kritiken der Gäste, muss der Vertrag mit der Cateringfirma aufgekündigt werden. Es wird wiederum im Restaurant frisch und zu vollster Zufriedenheit der Gäste gekocht – und dies mit erheblicher Einsparung an Personalkosten.
Mit dem Kongress Erwachsenenbildung auf dem Lande, stellt sich das Bildungshaus im Herbst 1989 einer großen Bildungsveranstaltung und steigt in die effektive Weiterbildungstätigkeit ein. Unter der redaktionellen Leitung von Dr. Herbert Raffeiner kann sogar eine hauseigene Zeitung, der “Oberwind” herausgegeben werden, welche eine kultur-gesellschaftspolitische Linie einschlägt und gleichzeitig das Weiterbildungsprogramm zum Leser schickt. Leider endet mit dem Dezember 1993 seine Herausgabe.
Das Bildungshaus hat eine Zukunft
Das diversifizierte Bildungsangebot von Schloss Goldrain weist die Bereiche Beruf und Weiterbildung, Gesundheit, Persönlichkeit und Freizeit auf. Eine Vielzahl von bisweilen niveauvollen Kulturveranstaltungen wird im Jahreslauf angeboten. Im laufenden Jahr 2008 sind erstmals 3 vom Europäischen Sozialfond finanzierte Projekte im Angebot. Im Durchschnitt werden jährlich zwischen 10.000 und 11.000 Veranstaltungsbesucher gezählt. Und immer wieder werden die Vorzüge der Bildungseinrichtung von den Besuchern und Bildungsteilnehmern bestätigt: Das einmalige ehrwürdige Ambiente und Flair, welches dieses Bildungshaus von anderen hervorhebt.
Das Bildungshaus Schloss hat eine Zukunft.
Diese Zukunft für das Bildungshaus Schloss ist: Die Hoffnung, dass das Bildungshaus endgültig den Identifikationsgrad erreicht, der es zum Bildungshaus für den Vinschgau werden lässt.
Hoffnungen
Die Hoffnung, die Festigkeit zu erlangen, mit der notwendigen Ruhe den Auftrag im Kultur- und Bildungsbereich, weiter für den Vinschgau und darüber hinaus, erfüllen zu können. Dazu kann maßgeblich eine konsolidierte Finanzgebarung beitragen. Die Hoffnung, dass dem Bildungshaus auch von der politischen Seite die nötige Wertschätzung entgegengebracht wird und sein Auftrag auch von dieser demonstrativ gewollt und entsprechend gefördert wird, ohne Rücksichtnahme auf politische Opportunitäten und Kurzkalküle. Die Hoffnung, dass es auch weiterhin Menschen gibt , die sich dem Auftrag der Arbeit in Kultur und Weiterbildung verschreiben, deren ehrenamtliche Tätigkeit eine gebührende moralische Wertschätzung widerfährt.
Die Hoffnung, auch in Zukunft, in einer Kultur- und Weiterbildungslandschaft, die in den vergangenen zwanzig Jahren wesentlich hin zu einem harten Verdrängungs- und Konkurrenzmarkt mutiert ist, in der vieles vielfach und unkoordiniert angeboten wird, bestehen zu können. Dabei muss die besondere bauliche Gegebenheit des Bildungshauses, ebenso wie die Tatsache, dass es mit seiner peripheren Lage nicht im Sog eines Ballungszentrums liegt, Berücksichtigung finden.
Wenn diese Hoffnungen Gewissheit werden, dann hat das Bildungshaus Schloss Goldrain eine Zukunft. Die Bediensteten, die hier arbeiten und der Vorstand sind bereit dafür zu arbeiten.
Was bleibt ist auf jeden Fall, die Gewissheit, dass das einmalige Renaissanceschloss, dessen erste Urkundenspuren aus dem Jahre 1170 in Colruna datieren, nachhaltig für die Nachwelt gerettet ist. Allein diese Rettung ist eine immens wichtige Kulturtätigkeit.
Dankeschön
Wer es schwer hat, sagt gerne aufrichtig DANKE. Auch jenen, mit denen es Unstimmigkeiten und Zerwürfnisse gab. Das tun wir an dieser Stelle.
DANKE, allen, die auf irgendeine Weise dazu beigetragen haben, Schloss Goldrain als das “schönste Bildungshaus” zu verwirklichen und hoffentlich noch lange zu erhalten.